Nachgefragt:

1.) Gründung? Wie war der Weg/die Entwicklung zum mittelständischen Unternehmen?
     (War die Volksbank von Anfang an Ihr Finanzpartner?)

Unser Ursprung lag in der Idee die Gestaltung von Wohnungen und Häuser und deren Umsetzung als Komplettanbieter zu realisieren. In diesem Bereich waren wir sehr erfolgreich und sind es immer noch. Im Laufe der Jahre erkannten wir, dass auch die Gebäudehülle einen elementaren Einfluss auf das Wohnen und Wohlbefinden hat. Durch unsere Expertise über alle Gewerke haben wir uns vor rund 6 Jahren entschieden, nicht nur Innenräume zu gestalten sondern komplette Gebäude in Massivholzbauweise zu realisieren. Die Gestalterbank war von unsere Idee begeistert und unterstützt uns seither professionell mit der Finanzierung unsere Projekte.

2.) „Kleinigkeiten sind es, die Perfektion ausmachen, aber Perfektion ist alles andere als eine Kleinigkeit.“ Dieses Statement von Sir Frederick Henry Royce finden wir auf Ihrer Homepage. Mit welcher Mannschaft setzten Sie dieses um? Wie ist Ihr Unternehmen strukturiert?

Wir konzentrieren uns sehr stark auf die Projektierung, Planung und Bauleitung unserer Projekte. So halten wir in den wichtigen Bereichen die Zügel in der Hand. Besonders im Holzbau ist es wichtig, die Gestaltung/Architektur sehr eng mit Brandschutz, Schallschutz und Statik zu verknüpfen. Hier haben wir ein eingespieltes Team auf das wir uns verlassen können. Ergänzt wird dies ausschließlich durch regionale Handwerker.

3.) Gibt es ein neues Projekt, eine neue Immobile? Wie sieht die Planung aus?

Im Frühjahr werden wir in Offenburg in der Friedrichstraße eine Baulücke schließen und dort ein Mehrfamilienhaus in Massivholzbauweise mit 8 Wohnungen realisieren. Bemerkenswert an dem Projekt „maison chevalier“ ist, dass die Entscheidung der Erbengemeinschaft das Grundstück an uns zu veräußern, unser Konzept und unsere Philosophie einer nachhaltigen Massivholzbauweise war. Auch die Stadt Offenburg hat uns in der Umsetzung dieses Projekt unterstützt. Ein weiteres Projekt wird in der nördlichen Ortenau entstehen – natürlich zusammen mit der Gestalterbank.

4.) Die Corona Krise – Antrieb für schnellen digitalen Wandel – Wie wirkt sich das in Ihrem Unternehmen aus?

Wie bei anderen Unternehmen auch, ist das Thema Videokonferenz keine Science-Fiction mehr, sondern Alltag und erleichtert so manche Abstimmung enorm. Auch im Austausch mit den Behörden hat das Hilfsmittel Einzug gehalten. In der Baubranche ist die Digitalisierung in der Planung sehr wichtig geworden, allerdings sind es oft Insellösungen und Schnittstellenprobleme die ein übergreifendes Arbeiten doch auch ausbremsen. Schlussendlich darf man dann auch nicht vergessen das trotz der teilweisen großen Vorfertigungsgrad – gerade im Holzbau – wir auf der Baustelle immer noch den klassischen Handwerker haben, der Rohre und Kabel installiert, Fliesen verlegt und Wände streicht.

5.) Moderne Architektur trifft Nachhaltigkeit. In den Nachrichten hört man von steigenden Holzpreisen. Wird der Boom anhalten?  Worauf muss sich der Markt und der Verbraucher einstellen?

Das Thema ist sehr vielschichtig und beschäftigt uns natürlich sehr. Wir werden in Zukunft mit diesen hohen Preisen leben müssen. In den vergangen Jahren ist die hiesige Nachfrage nach Holz stark gewachsen und sie wird weiter wachsen. Ursache sind einige lokale aber auch globale Gründe. Auf dem globalen Holzmarkt haben sich die Lieferketten verschoben. Die USA kauft weniger in Canada (Stichwort: höhere Zölle) und dafür mehr in Europa und Asien. Russland hat seit Anfang des Jahres ein Exportstopp für unbearbeitetes Rundholz, was die zur Verfügung stehende Menge nochmals reduziert. Unser Sturmholz im Wald sogenanntes Kalamitätsholz darf aber als Bauholz nicht verwendet werden, obwohl es hochwertig und uneingeschränkt nutzbar wäre. Die Verschärfung von Baunormen (Stichwort: Wärmedämmung) ist ein nicht zu unterschätzender Faktor. Es gibt Ursachen für den hohen Preis, die der freien Marktwirtschaft unterliegen und kaum beeinflussbar sind. Aber es gibt auch Stellmöglichkeit die die Politik aufgreifen könnte umso für Entlastung zu sorgen.