Rendler Bau GmbH

»Ein Quantum
Wachstum«

Diese Geschichte beginnt vor 172 Jahren: Der junge Josef Rendler gründet ein kleines Bauunternehmen in Oberkirch und realisiert mit Schaffenskraft und Engagement erste Projekte in der Region. Im Familienbesitz ist das Unternehmen bis heute. Auch der Heimat ist es treu geblieben und mit Ururenkelin Silvie Rendler ist das Bauunternehmen – das längst der Beschreibung »klein« entwachsen ist – noch immer in leidenschaftlichen Händen. Silvie Rendler blüht förmlich auf, wenn sie voller Stolz von ihrer Mannschaft spricht, mit der sie heute große Visionen zum Leben erweckt.

 

IM PORTRAIT: SILVIE RENDLER
Geschäftsführende Gesellschafterin der Rendler Bau GmbH. und Aufsichtsratsmitglied der Gestalterbank

 

»Natürlich hat man in so einem Unternehmen keinen 8-Stunden-Tag. Aber ich habe von klein auf gewusst, was mich erwartet. Wir sind sonntags mit der Familie nicht an den Baggersee gefahren, sondern auf Baustellen. Vielleicht sind wir Kinder deshalb alle so begeistert von der Branche: Mein Vater hat uns gezeigt, dass das Unternehmen glücklich machen kann.« Silvie Rendler tritt 1999 die Nachfolge ihres Vaters im traditionellen Bauunternehmen an. Ihre Schwester Sabine Rendler übernimmt die Geschäftsführung des Bauzentrums. Ja, Rendler ist längst nicht mehr nur ein einzelnes Handwerksunternehmen in der Region. Rendler ist gewachsen. Mit Firmenbeteiligungen an sieben Unternehmen – darunter unter anderem ein Bauzentrum, ein Baustoffhandel, ein Betonwerk und ein Steinmetzbetrieb – steht die Rendler-Unternehmensgruppe heute als ein führender Ansprechpartner für Bauleistungen und Bauprodukte solide am Markt. Silvie Rendler – hellblonder Kurzhaarschnitt, freundliches Lächeln und ein verschmitztes Funkeln in den Augen – ist in die Fußstapfen ihres Vaters Klaus Rendler getreten und führt erfolgreich fort, was er nach seinem Firmeneintritt Ende 1960 erstmalig in der Unternehmensgeschichte in die Wege geleitet hatte: Sie erweitert und stärkt das Kerngeschäft mit zusätzlichen Geschäftsfeldern. Ein großes Aufgabengebiet und eine noch größere Verantwortung für die Bauingenieurin, deren lebensfrohe Ausstrahlung nichts von ihrem vollen Terminkalender vermuten lässt. »Wenn ich versuche, meine Position zu erklären, ist das für Außenstehende oft ziemlich schwer zu verstehen – wahrscheinlich, weil unsere Firmenkonstruktion so vielfältig ist«, lacht sie und fährt fort: »Ich bin gemeinsam mit meiner Schwester im Vorstand der Rendler Holding und jede verantwortet bestimmte Beteiligungen – mich betreffen zum Beispiel das Betonwerk sowie der Natursteinbetrieb. Im Besonderen leite ich natürlich unser traditionelles Bauunternehmen gemeinsam mit meinem Kollegen Markus Huber. Einen besseren Partner kann ich mir nicht wünschen, er lebt ebenso für die Firma und seine Augen strahlen bei der Arbeit manchmal sogar mehr noch als meine.«

Schwer vorstellbar – erlebt man die engagierte Geschäftsführerin, die trotz ihrer Erfahrung als Bauleiterin heute schwerpunktmäßig die kaufmännischen Belange regelt. Und dafür zeigt sie ein besonderes Geschick: Binnen weniger Jahre in ihrer neuen Rolle als Geschäftsführerin wächst das Familienunternehmen um zwei neue Bauunternehmen an. Mit der Fusion der bis dato drei Bauunternehmen zur gemeinsamen Rendler Bau GmbH vervielfacht sich 2014 die Schlagkraft des Unternehmens, wie Silvie Rendler den Benefit klarstellt: »Mein Vater und ich haben sicher um die 10 Jahre eng zusammen gearbeitet. Anfangs war die Firma natürlich noch viel kleiner; so habe ich viel von ihm gelernt und bin langsam reingewachsen. Als es an der Zeit war, hat er das Unternehmen gut übergeben und auch losgelassen, mir freie Hand gelassen. Dieser schleichende Übergang hat es mir sehr leicht gemacht. Heute haben wir durch die Fusion insgesamt 30 Ingenieure in Offenburg und im Bauunternehmen circa 150 Mitarbeiter – darunter nicht nur Poliere, sondern sehr viele Facharbeiter und Spezialfachkräfte.« Neben der eigenen Manpower greift Rendler zudem auch auf Werkverträge mit Partnerfirmen zurück, um die Vielzahl und Größe der Projekte stemmen zu können. »An einem Großprojekt wie dem Europa Park Rulantica arbeiten schon auch einmal 200 Mitarbeiter – ohne zusätzliche Unterstützung könnten wir keine anderen Kunden mehr bedienen«, nennt Silvie Rendler ein namhaftes Beispiel. Dabei ist die Wasserwelt des Europa Park bei Weitem nicht das einzige Prunkstück im Portfolio des Bauunternehmens. Mit Projekten für die Deutsche Bahn – an die sich Silvie Rendler besonders gerne erinnert: »Man hat 24 Stunden Zeit, die Bahngleise sind gesperrt und dann darf da nichts schiefgehen. Einfach spannend« –, zahlreichen Brückenbauten unter anderem über die A5 hinweg und jüngst Wohnungsbauprojekten, wie dem Renchquartier, ist das Unternehmen flexibel aufgestellt: »Wenn es keine Brücken gibt, bei denen unsere Ingenieure mit ihrem Wissen glänzen können, dann machen wir verstärkt den Wohnungsbau. Nimmt das ab, machen wir mehr im Industriebau. Diese Agilität mit unserer Mannschaft ist unsere Stärke.«

»UNTERNEHMENSVERSCHMELZUNGEN
MIT HERZ UND VERSTAND.«

Eine mit Erfolg gekrönte Leistungsstärke, die keinesfalls dem Zufall geschuldet ist. Immer wieder im Laufe der Zeit und Generationen ist es der prüfende Blick über den Tellerrand, der für neues Wachstum und eine noch größere Unternehmenspower sorgt. »Wir stehen nicht einfach am Seitenrand und warten ab, was auf uns zukommt. Wir schauen voraus und gehen aktiv an den Markt. Der Schlüsselfertigbau kam zum Beispiel durch meinen Mann dazu, der ebenfalls Bauingenieur ist. Auch die Übernahme der Holzbau Mingolla in diesem Jahr ist ein von uns und federführend von meinem Geschäftsführer-Kollegen Markus Huber initiierter Schritt.« Ein sorgfältig geprüfter und durchdachter Schritt, wie Silvie Rendler zudem betont. Nach über einem Jahr des Kennenlernens sind sich beide Parteien einig, gemeinsam in die Zukunft gehen zu wollen. Der Vorteil liegt auf der Hand, denn besonders im Schlüsselfertigbau steigt die Nachfrage nach Alternativen zum klassischen Rohbau aus Beton. Silvie Rendler will diese Entwicklung auf dem Markt nicht versäumen: »Der Wunsch nach ökologischer und nachhaltiger Bauweise wächst, und da möchten wir den Markt bedienen können. Es gibt für alles Vorund Nachteile, vieles kann man mit Holz umsetzen, bei manchem kommt man an Beton nicht vorbei. Man muss hierbei die gesamte Lebensdauer beispielsweise des Gebäudes betrachten und sinnvolle Kombinationen wählen. Mit dem Holzbau möchten wir unseren Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit leisten und neue Möglichkeiten weiterentwickeln.« Besonders im schlüsselfertigen Baubereich kommt ein Qualitätsmerkmal des Familienunternehmens dabei stark zur Geltung: die enge Zusammenarbeit mit den Kunden. Während Rendler und ihre Mannschaft im Rohbau lediglich durch Sondervorschläge und Alternativen, die sich beispielsweise positiv auf die Baukosten auswirken, beratend Einfluss nehmen können, kommt die Erfahrung im Schlüsselfertigbau ganzheitlich zum großen Mehrwert der Kunden zum Einsatz. »Kommen Kunden bereits zu Beginn mit nichts weiter als dem Wunsch nach einem Büro oder einer Halle zu uns, dann setzen wir uns gemeinsam mit unseren Ingenieuren an einen Tisch und sprechen über die Anforderungen, das Grundstück, wie alles aussehen soll und so weiter. Manchmal beteiligen wir uns auch an der Grundstückssuche, damit Baugrund und Lage auch perfekt zusammenpassen. Umso mehr noch nicht in Stein gemeißelt ist, desto mehr können wir uns mit unserem Wissen einbringen.«

Was Silvie Rendler nahezu beiläufig anspricht, ist dabei ein großes Stück Arbeit – ja, nahezu ein Hindernisparcours – der so bald keine Besserung verspricht. Denn das Angebot an Baugrundstücken ist dünn, die Nachfrage hingegen ungemindert hoch, seit Jahren. Eine große Verantwortung sieht Silvie Rendler bei der Regierung: »Es werden immer weniger Baugrundstücke. Da sind wir jedoch vollkommen abhängig von den Entscheidungen der Landesregierung. Genehmigungen für die Erschließung von neuen Baugebieten einzuholen, ist sehr zäh und die Verfahren dauern ewig.« Aber es gibt ja noch die Option des Abrisses und Neubaus. Doch diese Hindernisse mindern die Zuversicht der erfolgreichen Geschäftsführerin nicht, schließlich habe sie mit der Baubranche auch schon schwierigere Zeiten hinter sich, in der noch um jeden Auftrag gekämpft werden musste. Viel mehr freut sich Silvie Rendler stattdessen auf neue Projekte, die bereits in den Startlöchern stehen: »Wir haben verschiedene, wirklich schöne Grundstücke in der Region, die wir bebauen möchten. Da freue ich mich schon richtig darauf, denn gerade bei diesen Bauträgerprojekten können wir unseren Anspruch an Qualität erfüllen und eben auch nach eigenem Geschmack gestalten. Natürlich lässt sich bekanntlich über Architektur streiten – aber ich weiß, dass ich bei jedem dieser Bauträgerprojekte nachher sagen kann: ‚Das ist Rendler‘.« Am Ende eines Gespräches mit dieser Powerfrau wird schnell klar, wieso die Unternehmensgruppe so erfolgreich ist: Das Stichwort lautet Herzblut.

„Das Schöne an unserem Beruf: Wir sehen, was wir leisten.“

 

»Das Schöne an unserem Beruf: Wir sehen, was wir leisten. Ob man nun über die Autobahn fährt oder im Europa Park ist – man weiß genau, wieviel Anspannung und Aufregung bei der Umsetzung dabei war, ob man nachts betoniert hat und wenn manchmal vielleicht auch etwas Glück dabei war. Aber vor allem bin ich immer wahnsinnig stolz auf meine Mannschaft: Ich kann im Büro planen und rechnen so viel ich will, wenn die Mannschaft draußen auf der Baustelle nicht mitdenkt und mitzieht, dann gelingt es niemals so gut. Deshalb sind alle unsere Projekte für mich Herzenssache. Das macht ein Familienunternehmen aus.«