Badmintonclub-Offenburg
„Gelungenes Teamwork“
Die Leidenschaft für den Badmintonsport wurde durch den gemeinsamen Sohn im Leben von Anke und Alexander Koch entfacht. Doch wie das in Familien so ist, greift diese Begeisterung schnell auf den Rest der Familie über und ehe man sich versieht, ist man für Sponsoring- und Kooperationsmanagement verantwortlich, beziehungsweise stellvertretender Vorsitzender des Vereins. Ähnlich erging es der Volksbank eG – Die Gestalterbank:
Leidenschaft, die begeistert und ansteckend ist.
Frau Koch, Sie und Ihr Mann haben zwar vermeintlich klare Verantwortungsbereiche im Badmintonclub Offenburg e.V. (BCO), tatsächlich steckt da aber doch noch einiges an zusätzlicher Arbeit dahinter.
Allerdings, aber wenn man liebt, was man macht, übernimmt man diese Aufgaben ja gern. Das Sponsoring- und Kooperationsmanagement habe ich vor fünf Jahren übernommen. Zudem organisiere ich bei den meisten Veranstaltungen mit meinem Team auch die kulinarische Versorgung. Mein Mann bringt sich seit etwa zwei Jahren als stellvertretender Vorsitzender ein, übernimmt aber zusätzlich viele organisatorische Tätigkeiten im Verein. Bei Jugendturnieren kümmert er sich um die Turnierleitung, in der 2. Bundesliga ist er für die Technik und einige weitere Dinge zuständig. Da kommt schon einiges zusammen. Auch wenn wir ab und zu mal den Badminton-Schläger in die Hand nehmen, finden unsere Haupttätigkeiten meist eher im Hintergrund statt.
In Ihrem Verein tummeln sich Spielerinnen und Spieler von U9 bis Ü70, zum Teil mit internationaler Erfahrung. Auch Ihr Sohn ist bereits in sehr jungen Jahren zum Badminton gekommen.
Das ist richtig. Er hat mit acht Jahren angefangen, im Verein zu trainieren und fühlte sich dort von Anfang an wohl. Schon damals war es dem Trainerteam, allen voran dem 1. Vorstand Markus Schilli, immer wichtig, den Kindern eine sportliche Heimat zu geben. Einen Ort, an dem sie sich aufgehoben fühlen, Spaß haben und auch mal an ihre Grenzen gehen können. In der heutigen Zeit gibt es für Jugendliche nicht mehr viele Möglichkeiten und diese wollten wir als Eltern einfach geben. Das Engagement und die Leidenschaft, die alle in diesem Verein mitbringen, war schnell ansteckend und so haben mein Mann und ich schon bald die ein oder andere Aufgabe übernommen.
Und schwupps, haben Sie tragende Rollen im Verein und sind mittendrin, statt nur dabei. Interessant, wie oft der entscheidende Impuls hierfür von Kindern oder Jugendlichen ausgeht.
Ja, das ist schon auffallend. Soll ich Ihnen was sagen? Auch die Geschichte des BCOs begann mit ein paar Jugendlichen. 1980 haben sie sich in einem Stadtteil von Offenburg getroffen und mit Holzschlägern und Plastikbällen über ein selbst gebautes Netz gespielt. Nur ein Jahr später wurde die Sportart als eigene Abteilung mit zehn Mitgliedern in den Offenburger Sportclub eingegliedert. Kurz darauf kam die Aufnahme in den Badmintonverband Baden-Württemberg und 2002 stand die Gründung des Badmintonclubs Offenburg e.V. mit damals 67 Mitgliedern an. Gründungsmitglied war damals übrigens schon unser 1. Vorsitzender Markus Schilli, der bis heute eine der treibenden Kräfte im Verein ist. Es ist also nicht zuletzt ihm zu verdanken, dass der Verein heute aus 260 Mitgliedern mit insgesamt fünf Erwachsenen-Mannschaften besteht, die von der Bezirksliga bis zur 2. Bundesliga aktiv sind.
Beeindruckend, scheinbar hat Badminton in Offenburg ganz klar das Zeug zum Breitensport. Müssen Sie sich denn sehr bemühen, um neue Spielerinnen und Spieler zu bekommen?
Eigentlich gar nicht. Viele unserer Mitglieder sind dem BCO schon seit Jahrzehnten treu und bringen nach und nach – ähnlich wie bei uns – Kinder oder Ehepartner in den Verein. Der ein oder andere Jugendspieler kommt über unsere Kooperationsschulen und manche Badmintonbegeisterten aus kleineren Vereinen nehmen Kontakt zu uns auf, da sie bei uns mehr Trainingsmöglichkeiten sehen. Genauso sind aber auch Studierende von der Fachhochschule Offenburg bei uns immer gerne gesehen. Werbung machen wir tatsächlich nur selten. So tolle Kooperationen, wie mit der Gestalterbank, bringen uns ebenfalls neue Spielerinnen und Spieler. Im Verein können die Mitglieder in verschiedenen Leistungsebenen bis zu sechsmal die Woche trainieren. Unser Trainerteam der Jugend steht viermal die Woche, teils drei bis vier Stunden, mit Jugendlichen unterschiedlicher Leistungsstärken auf dem Feld. Solchen Einsatz findet man nicht in jedem Verein.
Ein beeindruckender Einsatz, der den BCO aber durchweg auszeichnet. Vorletzte Saison gönnte man sich dann auch etwas ganz Besonderes: Da haben Sie den Schritt in die 1. Bundesliga gewagt. Ging damit ein Traum in Erfüllung?
Lassen Sie es mich so sagen: Die Saison 22/23 war so etwas wie eine Belohnung für die hervorragende vorangegangene Saison. Für das Team um Lukas Burger war von vorneherein klar, dass die Mannschaft als Underdog antreten würde. Den ganzen internationalen Legionären, mit denen sich die anderen Teams verstärken, hatten wir nur wenig entgegenzusetzen.
Schön war es trotzdem.
Bei 260 Mitgliedern könnte man meinen, dass es nicht allzu schwer sein sollte, genügend Spieler aus den eigenen Reihen zu rekrutieren.
An sich stimmt das schon, allerdings kaufen viele Vereine in der 1. Bundesliga ihre Profis genauso ein, wie das im Fußball der Fall ist, um sich einen spielerischen Vorteil zu verschaffen. Wir haben uns im Verein darauf verständigt, dass wir so ausdrücklich nicht vorgehen wollen und wir uns ganz auf die Vereinsmitglieder als Spielerinnen und Spieler konzentrieren. Von unseren etwa 70 aktiven Jugendlichen haben es aktuell vier in den Kader der Bundesligamannschaft geschafft. Eine Spielerin wird in der nächsten Saison sogar als Stammspielerin starten, das macht uns besonders stolz.
In der Saison 23 / 24 haben wir wieder in der 2. Bundesliga gespielt und mussten dort in einem harten Abstiegskampf bestehen. Da waren große Leidenschaft und echter Teamspirit gefragt und die findet man nur in einem echten, unzertrennlichen Team. Beides haben wir bei uns und so freuen wir uns hier in Offenburg auf eine weitere Saison in der 2. Bundesliga.
Teamgeist wird beim BCO ganz klar großgeschrieben und wir freuen uns sehr, dass wir mit der Gestalterbank seit letztem Jahr ebenfalls zu diesem Team gehören. Erzählen Sie doch mal, wie es dazu kam.
Sehr gern. Schon seit vielen Jahren unterstützt uns die Gestalterbank mit kleineren Spenden. Letztes Jahr haben wir durch eine Aufgabenumverteilung in der Bank Jochen Rügner kennengelernt. Step by step wurden Ideen ausgetauscht, wie wir zukünftig die Zusammenarbeit ausweiten können, was wir dann auch getan haben. Dabei war und ist es mir sowie unserem Vorstand wirklich wichtig, dass wir beim Sponsoring eine aktive Kooperation auf Augenhöhe haben. Bei uns geht es für Sponsoren nicht nur darum, für eine bestimmte Geldsumme mit einem Schriftzug vertreten zu sein, auch wenn das natürlich wichtig ist. Deswegen trägt eines unserer erfolgreichsten Jugend-Teams auch das Logo der Gestalterbank auf den Trikots. Aktiv gestalten heißt für uns auch, dass sich der Sponsor auf unterschiedliche Art und Weise mit im Verein einbringt.
Dass „aktiv“ durchaus wörtlich zu nehmen ist, durfte ein begeisterter Teil unserer Mitarbeitenden bereits am eigenen Leib erfahren.
Allerdings. Wir haben in der 2. Bundesliga für knapp 20 Mitarbeitende der Gestalterbank einen Aktionstag veranstaltet. Erst stand ein Training mit den Spielerinnen und Spielern der Bundesliga und Kindern aus dem Verein an, danach gab es für alle zusammen ein selbstgekochtes Mittagessen. Im Anschluss hieß es, unserem Team beim Spieltag die Daumen zu drücken und es lautstark anzufeuern. Das war für beide Seiten ein großartiges Erlebnis. Mitte April startete wieder unser Anfängerkurs, wovon 40 % der freien Plätze schnell von Mitarbeitenden der Gestalterbank belegt waren. Das nenne ich aktive Kooperation (lacht).
In einer anderen Aktion hat die Gestalterbank unsere Kooperationsschulen mit neuem Equipment ausgestattet. So hat sich das Oken-Gymnasium sowie die Badminton-AG der Erich-Kästner Realschule mit seinem Tutor Johannes Discher (Stammspieler 2. Bundesliga) über neue Schläger und Bälle gefreut. Man unterstützt uns aber auch immer wieder sehr großzügig mit Sachpreisen für unsere Jugendturniere.
Für unser Team, welches das Gestalterbank-Logo trägt, haben wir Erfolgsprämien in Form von Start-up Kits ausgeschrieben, die sie bei unserem Ausstatter einlösen können.
Der überwiegende Teil der Sponsoring-Gelder geht bei Ihnen in die Jugendförderung, was uns als Gestalterbank besonders freut. Es ist schön zu wissen, dass die Zukunft des Badmintons in Offenburg damit auf recht soliden Beinen steht.
Das freut uns auch über alle Maßen. Bei der Jugendförderung behandeln wir alle Kinder gleich: Als Verein übernehmen wir die Kosten für Startgelder, Unterbringung, Fahrt, Essen etc. Einige unserer Jugendspieler starten auf Turnieren, die in ganz Deutschland verteilt sind. Für die Deutsche Meisterschaft letztes Jahr sind wir mit fünf Spielern verschiedener Altersgruppen bis nach Gera gefahren.
Ein weiterer Teil der Unterstützung fließt in die Finanzierung unseres Physiotherapeuten Antonio Peronace, der unsere Spieler seit diesem Jahr betreut und unterstützt. Mit ihm wollen wir Sportverletzungen vorbeugen und einseitige Belastungen vermeiden. Uns ist es einfach wichtig, jeden einzelnen Spieler nach seinen Fähigkeiten zu fordern und zu fördern.
Ein Ziel, zu dem wir als Gestalterbank nur zu gern beitragen. Vielen Dank für das Gespräch, Frau Koch.