Volksbank Zahlungssysteme

Gut Luft! – Auch für die Geschäfte.

Michael Kienzler, Bereichsleiter des Geschäftsfelds Zahlungssysteme, sagt über sich selbst: „Ich bin keiner, der zwei Jahre lang dasselbe machen könnte.“

Was den Bereich Zahlungssysteme seit über 25 Jahren besonders für ihn macht und warum er dort eine erfolgreiche Zukunft sieht, hat der 54-Jährige nach seinem Urlaub verraten – in dem er auch eine neue Leidenschaft fand: das Tauchen ...

Die Vorbereitung

Die Malediven: Sonnenschein, weiße Sandstrände und türkisblaues Wasser, so weit das Auge reicht. Hier kann man die Seele baumeln lassen – und noch mehr. Denn Hobbysportler Michael Kienzler möchte die atemberaubende Unterwasserwelt entdecken, die Taucher aus allen Herren Länder anzieht. Mit Taucheranzug, Tarierweste und Pressluftflasche ausgestattet steigt er ins kühle Nass. Ein Übungsbecken. Denn Kienzler muss, wie im Leben üblich, zunächst die Grundlagen erlernen.

Als der Elektronik-Ingenieur 1994 zur Volksbank kam, sollte es auch nur ein kleiner Ausflug ins Kaufmännische sein. Doch die Möglichkeiten im Zahlungsverkehr lehrten ihn schnell eines Besseren: „Wir sind die einzige Primärbank, die dieses Geschäft aktiv in diesem Umfang betreibt und haben von Anfang an alle Freiheiten bekommen, den Zahlungsverkehr neu zu gestalten. Heute arbeiten rund 90 Menschen in der Volksbank in diesem Bereich – und das Geschäftsfeld soll und wird in Zukunft weiter wachsen.“

Das Potenzial ist gegeben, denn derzeit liegt der Marktanteil in Deutschland noch bei unter 5 Prozent. In manchen Bereichen sogar bei unter 1 Prozent. Kienzler verschafft Klarheit: „Wir teilen uns den Markt mit Global Player, die 35 Prozent des europäischen Zahlungsmarktes beherrschen, aber auch 20.000 Mitarbeiter stark sind. Das ist eine ganz andere Hausnummer und da müssen wir unsere Nische finden.“

Große Herausforderungen meistern, damit kennt er sich aus – spätestens seit seinem Tauchkurs: Strömung, Windstärke und Gezeiten. Michael Kienzler muss sich mit Weitblick und Umsicht mit diesen Themen befassen, wenn er sich für einen Tauchgang bereit macht.

Die Beweggründe

Und diese Eigenschaften weiß er einzusetzen: In kaum einem anderen Geschäftsfeld treffen Gegenwart und Zukunft deutlicher aufeinander. Zahlungssysteme und das Mobile Payment gehören heute zu den zukunftsträchtigen, innovativen und wegweisenden Geschäftsfeldern – und gleichen damit einer ständigen Herausforderung. So war es nur folgerichtig, dass Kienzler Geschäftsführer der First Cash Solution GmbH wurde.

Er hat seither die Aufgabe, mit seinem Geschäftsfeld dem Wandel zu begegnen – und das nicht erst seit der aktuellen Pandemie, obgleich diese für Beschleunigung sorgte. „Wir hatten in Branchen wie dem Lebensmittelbereich ein massives Wachstum in Richtung Kartenzahlungen. Die Menschen möchten ihren Kontaktpunkt reduzieren und verzichten auf Bargeld – viele bis dato zurückhaltende Händler, wie z. B. Bäckereien, sind diesem Wunsch nun nachgekommen.“

Schon heute nutzt mehr als die Hälfte der Kunden bargeldloses Bezahlen im Einzelhandel – sofern die Möglichkeit angeboten wird. Und denkt man an die neuen Optionen, wie beispielsweise das mobile Bezahlen mit dem Smartphone, dann wird die Relevanz dieses Geschäftsfelds in Zukunft noch deutlich zunehmen. Dass dieses Transaktionsvolumen in Summe zugenommen hat, kommt auch dem Geschäftsfeld Zahlungssysteme zugute: „Obwohl aufgrund der Corona-Pandemie zum Beispiel in der Reisebranche die Umsätze stark eingebrochen sind, verzeichnen wir einen enormen Neukundenzuwachs und ein deutliches Wachstum bei den Online-Transaktionen“, zeigt sich Kienzler erfreut über den Erfolgskurs.

 

Die Relevanz dieses
Geschäftsfelds
wird in Zukunft noch

deutlich zunehmen.

 

In der Corona-Pandemie den Blick auf etwas Positives zu richten, scheint ihm dabei in die Wiege gelegt. So auch in seinem Tauch-Urlaub: Denn da er auf den Malediven nur einer von wenigen Tauchstartern ist, kann er im Einzelunterricht innerhalb kürzester Zeit alle Tauchscheine absolvieren. „Das wäre unter anderen Umständen so schnell nicht möglich gewesen“, weiß er.

Die Strategie

Zugegeben, Tauchen ist heute nicht mehr so exotisch, wie noch Mitte des 20. Jahrhunderts, als die gefährlichen Abenteuer von Jacques-Yves Cousteau über die Leinwände flackerten und ein Millionenpublikum begeisterten. Trotzdem zählt es noch immer zu den extremeren Sportarten und sollte nicht leichtfertig betrieben werden. „Eine Grundregel beim Tauchen: niemals alleine sein.“

Im Bereich Zahlungssysteme geht es zwar nicht um Leben und Tod, trotzdem schadet auch hier eine verlässliche Partnerschaft keinesfalls. „Gerade deshalb“, so Kienzler, „brauchen wir ein sehr gut funktionierendes Netzwerk. Wir möchten als ganzheitlicher Lösungsanbieter gesehen werden, damit wir auch langfristig erfolgreich sind.“

Erst vor ein paar Monaten wurde das Leistungsangebot des Bereichs Zahlungssysteme durch eine Beteiligung an der Gewinnblick GmbH noch ein weiteres Mal erweitert und ergänzt nun die Volksbank Unternehmensgruppe. „Wir sind mit unserer Tochterfirma, der First Cash Solution, kaufmännischer Netzbetreiber, was bedeutet, dass man bei uns unter anderem Terminals einkaufen kann. Die Gewinnblick Gruppe, bestehend aus mehreren Kassenvertriebsfirmen, eröffnet uns die Möglichkeit, alles aus einer Hand zu bieten. Im kommenden Jahr sollen keine Kassen und Terminallösungen mehr einzeln gekauft werden, vielmehr möchten wir ganzheitliche Kassensysteme anbieten“, blickt Kienzler strategisch nach vorne.

Gemeinsam mit der Beteiligung an der micropayment GmbH in Berlin für eine stärkere Expertise im E-Commerce-Bereich und dem Zukauf der Softwareentwicklungsfirma SIT-Pay aus Hamburg ist die Volksbank im Bereich Zahlungssysteme in Zukunft breit aufgestellt. Und Kienzler weiß dieses Portfolio zu nutzen: „Im ersten Quartal im neuen Jahr bringen wir eine ganz neue Lösung im Kassenbereich an den Markt: Wir haben eine eigene Software entwickelt, die uns ermöglicht, ein beliebiges Terminal mit einer Kasse zu verbinden und beides über ein Cloud-Tool zu verwalten. Das verschafft uns vollkommen neue Möglichkeiten und damit einen gewissen Wettbewerbsvorteil.“

Diese weitreichenden Entscheidungen im Job trifft Kienzler mit einem klaren Kopf. Den muss er beim Tauchen auch in kniffligen Situationen beibehalten, etwa, wenn ein Hai an ihm vorbeischwimmt oder seine Sauerstoffflasche blockiert. „Mutig muss man nicht sein, aber Angst sollte man auch nicht haben“, schmunzelt er bei der Erinnerung.

Die Technik

Während es in der Freizeit für Kienzler – sobald das Reisen wieder möglich ist – gerne in die Tiefe gehen soll, geht es beruflich unaufhaltsam aufwärts. Gegensätze ziehen sich bei diesem Mann an: So liebt er das Bodenständige ebenso wie die weite Ferne und versucht, wo immer es geht, die regionalen und überregionalen Chancen optimal zu nutzen.

 

Statt die Geschäftstätigkeit hauptsächlich
in die Ballungsräume wie Berlin oder
Frankfurt a.M. auszulagern,
setzt Kienzler in seinem Geschäftsfeld
auf ein starkes Netzwerk.

 

„Wir arbeiten sehr stark über den indirekten Vertrieb mit Partnern in der gesamten DACH Region. Handelspartner und Filialisten vor Ort betreuen wir direkt. So nutzen wir die Expertisen ideal, denn schließlich kennt jeder seine Region doch am besten.“

Dass auch hier die zunehmende Digitalisierung unter anderem in der Betreuung der Bestandskunden zum Vorteil genutzt werden kann, ist von Kienzler bereits fest eingeplant. Er möchte den Vertrieb in puncto Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein optimieren – COVID-19 hat gezeigt, dass nicht jeder Termin persönlich stattfinden muss. Ebenso zieht Kienzler daraus Chancen für die Gewinnung von Fachkräften in seinem Geschäftsfeld. „Wir haben uns in der Branche einen exzellenten Ruf erarbeitet und werden als sehr attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen. Für unsere Aufgaben qualifizieren wir unsere Kolleginnen und Kollegen aus der Bank durch systematische Aus- und Fortbildung. Wir befinden uns in einem Nischenmarkt und unsere Wettbewerber sind meist internationale Konzerne. Da ist es nicht ganz leicht, gewisse Spezialisten für uns zu gewinnen – obwohl die Ortenau doch so wunderschön ist“, zeigt Kienzler die aktuelle Herausforderung auf.

Ihm ist bewusst, dass die Digitalisierung ein essenzieller Bestandteil seines Geschäftsfeldes ist und sich künftig noch verstärken wird: „Wir müssen sie in allen Aspekten nutzen, um unsere Geschwindigkeit beizubehalten und noch schneller zu werden. Aktuell sind wir flexibler als unsere Marktbegleiter“. Denn eines ist für ihn selbstverständlich, um auf dem Markt gegenüber den Global Players weiterhin bestehen zu können: „Wir müssen immer einen Schritt voraus sein. Genau das machen wir seit 25 Jahren.“

 

Die Digitalisierung nutzen wir,
um noch schneller,
kundenorientierter und
flexibler zu werden.

 

So zeigt ihm sein neues Hobby – obgleich noch in den Startlöchern – auf tiefsinnige Art und Weise, was manchmal den entscheidenden Unterschied macht: Der Blick aus der Innenperspektive: „Wenn man unter Wasser ist, ist es einfach eine ganze andere Welt, als wenn man nur von oben nach unten schaut.“

Der Weg der First Cash Solution „1cs“

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