Benedikte Vandersee
„Kreativ sein statt
nur abarbeiten.“
„Es fasziniert und inspiriert mich, mit
den Händen ein Werkstück zu erschaffen.
Den Ton in meinen Händen zu spüren und zu formen.“
Die Sonne strahlt durchs Fenster herein, es riecht nach Ton und Farbe. Der Boden knarzt leicht unter den Schritten von Benedikte Vandersee, als sie den Raum betritt. Sie ist zurück in der Werkstatt, in der sie schon viele Stunden mit dem Töpfern verbracht hat. Während sie alles vorbereitet, sich einen Klumpen Ton holt und alles auf einem Tisch platziert, strahlen ihre Augen: „Das Töpfern von Objekten oder auch das Plastizieren von Figuren ist eine ganz große Leidenschaft von mir. Es ist meine Auszeit und eine meiner Musen. Ich liebe das Gestalten. Es ist für mich immer wieder beeindruckend: Der Prozess, wie aus einem Klumpen Ton etwas Außergewöhnliches entsteht.“ Ich liebe das Gestalten. Könnte ein Satz besser zur Gestalterbank passen, als dieser?
Ihre kreative Ader lebt Benedikte Vandersee tagtäglich auch im Marketing aus. Seit ca. 30 Jahren arbeitet sie bei der Volksbank, hat schon einige Fusionen hinter sich – und wusste immer mit der Zeit zu gehen. Das muss sie auch, denn ihre große Leidenschaft auf der Arbeit ist der Jugendmarkt. Und wir alle wissen: nichts ändert sich so schnell wie die Interessen, die Trends und die Sprache der Jugend. „Das ist für mich Herausforderung und Freude zugleich“, erklärt Benedikte Vandersee. „Die Kontakte zu Kindern und Jugendlichen und deren Eltern, den Kindergärten und Schulen. Freude bereitet mir auch ein weiterer Aufgabenbereich: Die Firmenbank. Es ist sehr beeindruckend, was für interessante Unternehmen mit der Volksbank zusammenarbeiten. Denn auch hier wird Zukunft gestaltet.“
Zukunft gestaltet wird an diesem Abend auch in der Werkstatt. „Es fasziniert und inspiriert mich, mit den Händen ein Werkstück zu erschaffen. Den Ton in meinen Händen zu spüren und zu formen. Zu sehen, wie ein Kunstobjekt durch meine Hände wächst und Gestalt annimmt.“ Für Benedikte Vandersee ist diese kreative Phase der Moment, in dem sie abschalten und entspannen kann, sich voll im Hier und Jetzt verliert. „Meine Kunst spiegelt meine Seele, mein Denken.“ Während sie das sagt, fliegt der Pinsel förmlich über die Plastik vor ihr auf dem Tisch. Man sieht, wie viel Spaß sie dabei hat.
Den Spaß sieht sie auch auf der Arbeit immer im Vordergrund. „Wichtig ist, dass man den erlernten Beruf gerne ausübt. Im Marketing wird es nie langweilig. Hier ist immer Ideenreichtum, Kreativität und die Bereitschaft zur Flexibilität und Innovation gefragt. Wie in meinem Hobby, versuche ich auch in meinem Beruf aufgeschlossen und positiv auf Veränderungen zu reagieren. Offen sein für alles, das erscheint mir wichtig um den stetigen schnelllebigen Entwicklungen mitzuhalten.“ Wer Benedikte Vandersee kennt, weiß, dass dies die perfekte Beschreibung für ihre Arbeit ist. Sie ist Antreiberin, Mitdenkerin und Umsetzerin in einer Person. Was sie insbesondere im Jugendmarkt in den vergangenen Jahrzehnten auf die Beine gestellt hat, sucht seinesgleichen.
Dass ihr die Ruhe am Abend beim Töpfern gut tut, kommt nicht von ungefähr. Im Büro klingelt regelmäßig das Telefon – die Kolleginnen und Kollegen wissen: auf die Hilfsbereitschaft von Benedikte Vandersee können sie sich verlassen. „Ganz wichtig ist mir, in einem gut organisierten Team zu arbeiten. Gegenseitige Wertschätzung und Teamgeist haben für mich einen sehr hohen Stellenwert, um die täglichen Anforderungen zu bewältigen.“ Gemeinsam die Herausforderungen bewältigen. Das macht einfach am meisten Spaß.
Ob in der Werkstatt oder im Büro: Benedikte Vandersee ist eine Macherin. „Mein Antrieb sind vier kleine Worte: „Einfach machen“ oder „Tu es!“ Ich bin der Typ Mensch, der sich immer wieder gerne für neue Ideen begeistern lässt.“ Das sieht man auch. Stolz zeigt sie ihre Ballerina, die vor wenigen Wochen fertig gestellt wurde. Man sieht in jedem Detail, wie viel Liebe und Arbeit darin steckt. „Man wächst mit den Anforderungen und Erfahrungen, die das Hobby und der Beruf mit sich bringen. Ob privat oder beruflich – was ich mache soll authentisch sein.“
„Ich liebe das Gestalten“, hat sie am Anfang erwähnt. Nun, da der Abend später wird, die Sonne langsam untergeht und bereits das Licht in der Werkstatt brennt, hört ihre Tatkraft noch lange nicht auf. „Ein Zukunftsgestalter braucht viele Eigenschaften. Er muss ein klares Bild von der Zukunft haben. Er muss analysieren, beurteilen, kategorisieren und reagieren und das mit Weitblick! Weiterhin ist für die Umsetzung der Ziele Mut und Ausdauer wichtig, oft auch Kapital. Unter Umständen einen „langen Atem“ um an das Ziel zu kommen. Ein Zukunftsgestalter muss flexibel sein, rasch lernen und sich schnell an Situationen anpassen.“ Das erzählt sie uns, während sie Ton knetet, um einen weiteren Teil an ihrer Figur zu bearbeiten. Ein paar Details stimmen noch nicht. Sie ist halt auch irgendwie Perfektionistin.
Benedikte Vandersee ist natürlich nicht alleine in der Werkstatt. Es ist ein Ort, an dem sich Gleichgesinnte finden, sich gegenseitig aufbauen, weiterentwickeln und Spaß miteinander haben. Wenn man das so hört, klingt das fast, als würde sie über ihr Büro im Marketing sprechen. „Die wichtigste Eigenschaft ist für mich die Fähigkeit, zusammen mit anderen Neues zu entwickeln. Mit starken Partnern, in starken Teams die Chancen nutzen, neue noch nicht dagewesene Lösungen und Ansätzen zu finden - Miteinander und Füreinander!“ Dem gibt es nichts hinzuzufügen.
Es wird so langsam spät. Die meisten ihrer Mitstreiterinnen sind schon gegangen. Ein letzter Blick auf ihre aktuelle Arbeit. Sie nickt, lächelt dabei. „Es wird“, meint sie. Dann räumt sie alles zur Seite. Ein weiterer Abend in der Töpferwerkstatt geht zu Ende. Aber wie Arbeit fühlt sich das nicht an. Es macht einfach zu viel Spaß.